...doch der Bereich ist extrem gefragt. Wer heute in der Film- oder Medienbranche Fuß fassen will, braucht eine fundierte gestalterische Grundausbildung. In der zweijährigen Vollzeitberufsausbildung zum staatlich geprüften gestaltungstechnischen Assistenten haben Sie die Möglichkeit diese wichtigen Grundlagen zu erlernen. Neben der Vermittlung von theoretischen und technischen Kenntnissen in den Bereichen Kamera, Montage, Compositing oder Dramaturgie steht vor allem die praktische Arbeit im Vordergrund des Bildungsgangs. Durch die enge Anbindung an das Ausbildungsfernsehen Marl besteht die Möglichkeit eigene Sendungen und Beiträge zu planen, durchzuführen und anschließend im Fernsehen und im Internet auszustrahlen. Dabei ist vor allem Teamarbeit gefragt.
Die zweijährige Berufsausbildung zum gestaltungstechnischen Assistenten mit dem Scherpunkt Medien/Kommunikation ist bundesweit anerkannt. Neben den audiovisuellen Bereich erlangen Sie wichtige Kenntnisse in der Bild- und Textgestaltung, erstellen Multimediaprodukte und erlernen die Grundlagen der Gestaltungslehre. Durch die in den zwei Jahren erstellten Produkte haben Sie die Möglichkeit, ein erstes eigenes Portfolio zu erstellen. Dieses ist häufig die Voraussetzung für eine weiterführende Ausbildung oder ein Studium an einer Hochschule.
Die Ausbildung ist kostenlos, einkommensfrei und kann mit Bafög unterstützt werden.
Eingangsvoraussetzung ist Abitur, Fachabitur (schulischer Teil) oder eine als gleichwertig anerkannte Qualifikation. Mit dem neuen "Turbo-Abi" brauchen Sie die Versetzung in die 12. Klasse, um den schulischen Teil der Fachhochschulreife zu erfüllen. Daneben werden persönliche Lernbereitschaft, eine technische Affinität, der Wille zur kreativen Erstellung von Bild- und Tonaufzeichnungen erwartet sowie ein Nachweis über die fachliche Eignung.
Anmeldung und Aufnahmeverfahren
Die Aufnahme in den Bildungsgang setzt den Nachweis über die fachliche Eignung voraus. Dieser Test findet i.d.R. Mitte Mai in der Schule statt. Die Bewerber werden schriftlich informiert und eingeladen.
Der Bildungsgang führt zu einem Berufsabschluss nach Landesrecht: „Staatlich geprüfter gestaltungstechnischer Assistent Schwerpunkt Medien/Kommunikation“. Durch die Ausbildung zum staatlich geprüften gestaltungstechnischen Assistenten wird der Grundstein für eine erfolgreiche Karriere im Medienbereich gelegt. Durch das gewonnene Know-How haben Sie die Möglichkeit direkt ins Berufsleben einzusteigen oder erhöhen Sie Ihre Chancen auf einen der begehrten Ausbildungsplätze in diesem Bereich. Auch einem Studium steht nach der Ausbildung nichts im Weg - zusammen mit dem schulischen Teil der Fachhochschulreife, den Sie bereits mitbringen, können Sie an allen Fachhochschulen des Landes studieren.
Stundentafel | U | O |
---|---|---|
Berufsbezogener Lernbereich | ||
Audiovision | 8 | 8 |
Medientechnik/Mediendesign | 5 | 5 |
Bild-/Textgestaltung | 4 | 4 |
Gestaltungslehre | 4 | 4 |
Fotografie | 2 | 2 |
Wirtschaftslehre | 1 | 1 |
Mathematik | 1 | 1 |
Englisch | 1 | 1 |
Berufsübergreifender Bereich | ||
Deutsch/Kommunikation | 1 | 1 |
Religionslehre | 1 | 1 |
Sport/Gesundheitsförderung | 1 | 1 |
Politik/Gesellschaftslehre | 1 | 1 |
Betriebspraktikum | 8 Wo.* | |
Differenzierungsbereich | ||
Produktionspraxis** | 6 | 6 |
Wochenstunden | 36 | 36 |
* Betriebspraktikum
Die Schülerinnen und Schüler müssen während ihrer Ausbildung ein mindestens achtwöchiges Betriebspraktikum ableisten.
Im Rahmen des Erasmus+ Programmes können Teile des Betriebspraktikums im Ausland absolviert werden.
** Produktionspraxis Unterrichtsbeispiel: Schüler drehen Musikvideo im alten Herner Knast
Eingesperrt wird hier schon lange niemand mehr, aber heute sind die alten Mauern des Herner Knasts am Bergelsmann Hof voller Leben. Das rund 20-köpfige Filmteam ist mitten in den Dreharbeiten. Das Filmteam besteht aus Auszubildenden, die sich in einer schulischen Berufsausbildung zum "Gestaltungstechnischen Assistenten - Schwerpunkt Medien und Kommunikation" am Hans-Böckler-Berufskolleg befinden. Gleich zwei Musikvideos für die Hardrock-Band "Sustained fire" werden an diesem Drehort produziert.
Neben den eigentlichen Dreharbeiten muss von den Schülern die Technik auf- und wieder abgebaut, Requisiten vorbereitet, Drehorte dekoriert und die Schauspieler geschminkt werden. Da der Drehort nur für zwei Tage zur Verfügung steht, ist es wichtig, dass das Material sofort gesichtet und gesichert wird. Zum Nachdrehen bleibt nur wenig Zeit. Einer der heruntergekommenen Räume wird daher zum Schnittraum. Direkt gegenüber entsteht eine Garderobe, in der sich die Stylistinnen um das Make-up der Schauspieler und Bandmitglieder kümmern. In dem Storyvideo zum Song „Legendary love to Mary" geht es um einen Mord aus Leidenschaft. Die Szenen in denen der Mörder ins Gefängnis gebracht wird und wie er hinter Gittern seiner vermeidlichen Liebe nachtrauert, werden in einer der Zellen und im Bereich der Eingangsschleuse des ehemaligen Hafthauses gedreht. Ein weiteres Video zum Songtitel „Prisoners of our own" entsteht im Zellentrakt und im Innenhof.
Das sind die ersten professionellen Videos der Band, die sich mit Hard- und Classic-Rock bei zahlreichen Live-Auftritten einen Namen in der lokalen Szene gemacht hat. Seit etwa einem Jahr spielt die Band „Sustained fire" in aktueller Besetzung zusammen. Die Videos sollen demnächst beim Sparkassen-Clubraum-Contest zu sehen sein. Marco Böhmer, Gitarrist und Komponist der Band, findet: „Durch die wirklich professionelle Anleitung und Erfahrungen der Lehrer haben wir ein sehr gutes Gefühl. Die Videos werden toll! Die Zusammenarbeit mit den angehenden Kameraleuten und Filmprofis war respektvoll und angenehm."
Marvin Schwertfeger, Auszubildender in der GTA-Klasse resümiert: „Es war anstrengend, aber super cool. Außerdem haben wir gelernt, wie wichtig Vorbereitung und Absprachen beim Dreh sind." Uschi Herzog, Fachlehrerin, bestätigt: „Manche Dinge lernt man nur in der Praxis. Ich kann im Theorieunterricht noch so häufig darauf hinweisen, wie wichtig die Kommunikation im Team ist, aber erst, wenn man die Erfahrung gemacht hat, weiß man, dass es stimmt!"
weitere Informationen zum Projekt
Unterrichtssituationen im Studio
Oben: Schüler/Schülerinnen drehen ein Musikvideo der Schülerband
Unten: Schülerin filmt ein Veranstaltung